Fettabsaugung

US_Fettabsaugen_kleinDie Fettabsaugung ermöglicht es, Fettdepots in einem umschriebenen Bereich der Körperoberfläche zu reduzieren, die durch diätetische Maßnahmen oder sportliche Betätigung nicht beeinflussbar sind. Sie kann aber auch zur Reduzierung krankhaft veränderten Fettgewebes (Lipödem) als ein zusätzlicher Therapiebaustein sinnvoll sein. Die Liposuction ist keine Methode zur Gewichtsreduktion, sondern dient der Körperkonturierung.

Bei der Fettabsaugung wenden wir die heute standardmäßig eingesetzte Tumeszenztechnik an. Hierbei werden große Mengen von Flüssigkeit versehen mit örtlichem Betäubungsmittel und Adrenalin (zur Blutungsminimierung) in das abzusaugende Areal eingebracht. Dieser Vorgang dient einerseits der Betäubung, andererseits wird das Fettgewebe gelockert, was nach entsprechender Einwirkzeit der Lösung den eigentlichen Eingriff, die Liposuction, ermöglicht. Diese wird mit 2-3 mm dicken, abgerundeten Hohlkanülen vorgenommen.

Die spezielle abgerundete Form der Kanülen erlaubt es uns, überschüssiges Fett so schonend abzusaugen, dass wichtige Strukturen wie Blutgefäße und Nerven unversehrt bleiben.

Bauch, Oberschenkel, Hüften, Reithosen, Gesäß, Knie aber auch Doppelkinn sind hier die typischen Problemzonen. In der Regel ist eine etwa 6-wöchige Kompression des abgesaugten Areals notwendig, um die nachfolgende Schrumpfung der Haut zu unterstützen.

Alternativ oder bei großen zu erwartenden Absaugungen kann eine zusätzliche Vollnarkose sinnvoll sein.

Einmal entfernte Fettzellen können sich an gleicher Stelle nicht neu bilden. Das Ergebnis der Behandlung ist somit dauerhaft und unterliegt lediglich dem normalen Alterungsprozeß.

Alternativ und nur bei kleinen Fettdepots kann die Entfernung des Fettgewebes mit der sogenannten Fett-weg-Spritze oder Injektionslypolyse vorgenommen werden. Möglich macht dies der Wirkstoff Phosphatidylcholin, der ein natürliches Lezithin aus Sojabohnen enthält. Er findet seit vielen Jahren Anwendung im Bereich der Behandlung der Fettembolien. lm ästhetischen Bereich ist es noch immer trotz tausendfacher Anwendung eine off-lable-Behandlung. Bei der Fett-weg-Spritze werden individuell kleine Mengen dieser Substanz direkt ins Fettgewebe gespritzt, welches sich dadurch zersetzt und über das Lymphsystem abtransportiert wird. Möglich ist die Behandlung kleiner Fettpolster wie beispielsweise des Doppelkinns , der Achselfalten oder der Wangen. Für großes Fettdepots ist diese Behandlung ungeeignet. Man benötigt 2-4 Sitzungen. Unmittelbar nach der Behandlung kann es zu Rötungen und Juckreiz kommen. Personen mit einer Allergie auf Soja, sollten diese Behandlung nicht vornehmen lassen.

Beim Lipödem handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu fortschreitender Zunahme des Unterhautfettgewebes kommt. Hauptsächlich spielt sich die Krankheit an den unteren Extremitäten ab, die Arme können aber auch befallen sein. Sehr oft tritt es familiär gehäuft auf und fast ausnahmslos sind Frauen betroffen. Bislang wurde diese Erkrankung ausschließlich symptomatisch mit Kompression und Lyrnphdrainage gelindert. Mit der Einbeziehung der Fettabsaugung in das Behandlungskonzept und damit einer echten Reduktion des krankhaft veränderten Fettgewebes haben sich die Therapiefolge und vor allem das subjektive Wohlbefinden der Patientinnen erheblich verbessert.

Eine Sonderform der Absaugung stellt die sogenannte Saugkürettage bei verstärktem axillären Schwitzen dar. Rund 10 % der Bevölkerung leiden unter verstärktem axillären Schwitzen (Hyperhidrosis axillaris) unabhängig vom Grad ihrer körperlichen Betätigung. Die Schweißdüsen befinden sich dicht unter der Haut. Das Wesen der Saugkürettage ist es, die Schweißdrüsen nicht physisch abzusaugen sondern mittels Sog und Kürettage eine mechanische Schädigung der Schweißdrüsen zu erreichen, die die Schweißproduktion auf ein normales Niveau, vergleichbar anderen, nicht an Hyperhidrosis leidenden Personen reduziert. Der Eingriff wird in lokaler Betäubung durchgeführt.

Informationen zur Fettabsaugung

OPje nach Region und Ausmaß 1 – 4 Stunden, örtliche Betäubung oder Vollnarkose
Klinikaufenthaltbei Absaugmengen von 4 Litern Fett oder mehr 1 Tag
Rekonvaleszenzje nach Region und Ausmaß 1 – 2 Wochen
NachbehandlungEntfernung der Fäden nach 1 Woche, Kompressionsbehandlung für 6 Wochen, gegebenfalls Lymphdrainage